Technische Daten und Beschreibung der MiG-29

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Typ: Einsitziger Luftüberlegenheitsjäger/Jagdbomber
Treibwerk: 2 Turbofan-Nachbrennertriebwerke RD-33 je 84.4 kN
Flugleistung:
Maximale Fluggeschwindigkeit: In grosser Höhe 2450 km/h (M=2.3)
In Bodennähe 1300 km/h
Steiggeschwindigkeit in Bodennähe 330 m/s
Beschleunigungszeit: von 600 bis 1100 km/h 13.5 sec
von 1100 bis 1300 km/h 8.7 sec
Geschwindigkeit beim Start 220 km/h
Startweg: ohne Nachbrenner 600-700 m
mit Nachbrenner 260 m
Geschwindigkeit bei Landeanflug: 260 km/h
Geschwindigkeit bei der Landung: 235 km/h
Bremsweg (mit Bremsfallschirm): 600 m
Dienstgipfelhöhe: 17000 m
Reichweite: ohne Zusatztanks 1500 km
mit 1 Zusatztank 2100 km
mit 2 Zusatztanks 2100 km
Maximale Wendegeschwindigkeit: 23.5°/sec
Maximale G-Kräfte: +9
Bewaffnung: 30 mm Kanone
6 Unterflügelstationen für Radar- und/oder infrarotgelenkte Luft-Luft Flugkörper
Die MiG-29 wie sie heute bekannt ist, ging aus einer Studie für einen schweren Jäger (ebenfalls MiG-29 bezeichnet) hervor, der die F-15 ausschalten sollte. Für diesen Wettbewerb unter dem Programmtitel "Perspektivnij Frontovooj Istrebitel" (künftiger Frontjäger) regte das Mikojan-Konstruktionsbüro an, den Amerikanern zufolge und sowohl schwere als auch leichte Jäger zu Produzieren, die sich gegenseitig bei der Ausführung des Gesamtauftrages ergänzen konnten. Der Vorschlag wurde akzeptiert und der Forderungskatalog auf zwei recht unterschiedliche Kampfflugzeugtypen hin überarbeitet. Die neue Spezifikation für Legkij Frotovoj Istrebitel (leichter Frontjäger) der sowjetischen Luftstreitkräfte erschien 1972, und Mikojan reichte eine kleinere Version des ursprünglichen Entwurfs, die MiG-29D(Dubler - Doppler), mit Erfolg ein. Für die Forderung des Tjazelij Frontovoj Istrebitel (schwerer Frontjäger) legte Suchoi das Angebot T-10 vor.

Die jüngste LFI-Unterlage (light Front Interceptor) war auf die Nachfolge der MiG-21 und MiG-23 sowie der Su-7 und Su-17 bei den Frontfliegerkräften ausgerichtet. Das neue Jagdflugzeug sollte Feindjäger im Luftgefecht schlagen, gegnerische Bomber und Aufklärer zerstören und eigenen Bombern sowie Jagdbombern Geleitschutz bieten können. Zudem mußte der Typ in der Lage sein, eine bedeutende Zweitfunktion im Erdkampf zu übernehmen. Von Beginn an zielte die Auslegung auch auf die Fähigkeit ab, die neue Generation amerikanischer Jäger (F-14; F-15; YF-16 und YF-17) zu übertrumpfen. Zudem sollte sich der Typ auc him gewissen Maße zum Betrieb auf Feldflugplätzen eignen. Die Detailkonstruktion begann 1974, als die F-15 in Dienst gestellt wurde und die YF-16 erstmals flog.

Ihre Flug- und Steuereigenschaften bei geringer Geschwindigkeit und/oder hohem Anstellwinkel, für das Nahgefecht unschätzbar wichtige Faktoren, blieben bislang von den westlichen Konkurrenten unerreicht.

Damit das Jagdflugzeug von primitiven vorgeschobenen Flugfeldern aus operieren kann, erhielten die tief montierten Triebwerkslufteinlässe große Klappen, die sich beim Anlassen der Triebwerke schließen und sich erst öffnen, wenn die Maschine beim Startlauf die Nase von der Piste hebt, und sich wieder schließen, wenn bei der Landung die Haupträder aufsetzen. Auf diese Weise wird das Ansaugen von Schmutz oder Fremdkörpern verhindert. Während die Hauptluftschächte geschlossen sind, wird die nötige Luft über federbetätigte Jalousien an der Oberseite der Flügelwurzeln angesaugt.

Lufteinlässe - 16336 Bytes
1. Am Boden
2. Im flug
3. Im Überschalflug

Die MiG-29 hat zwei Sargisow-Nachbrenner-Turbofan-Triebwerke RD-33, die einen höheren Nachbrennrschub erzeugen als jedes entsprechende Triebwerk des Westens. Das Muster das ein US Satellit erstmals im November 1977 in Ramenskoje erspähte, erhielt den vorläufigen Name "Ram-L". Die Mustererprobung durch Verbände der Frontfliegerkräfte begann 1983, und wenig später erfolgte die Indienststellung bei den Kubinka- und Ros-Regimenten. Unter die "nackte" Bezeichnung MiG-29 fallen die meisten der bislang ausgelieferten Jagdeinsitzer. In der Zwischenzeit wurden allerdings zahlreiche Verbesserungen vorgenommen. Das Feuerleitsystem ist ein hochentwickelter Komplex, dessen von den Bordsensoren gesammelte Informationen über Datenleitungen mit einer Bodenstation oder einem Leitflugzeug verknüpft sind. Die MiG-29 verfügt über 2 Sensoren zur Zielerfassung. Der eine ist das Impuls-Doppler-Radargerät N-019, bei NATO als "Slot Black" bekannt. Eine zum Teil passive Zielerfassung bietet der IRST- Infrarotsucher/Verfolger mit Kollimator-Laserentfernungsmesser. Der Infrarotsuchkopf kann dazu benutzt werden, ein Ziel zu entdecken, zu verfolgen und zu bekämpfen, während das Radar in einer passiven (nicht sendenden) Betriebsbereitschaft verharrt, um erst aktiv einzugreifen, wenn der Kontakt abgebrochen ist (das Objekt etwa in einer Wolke verschwindet), oder um eine Lenkwaffe mit einer halbaktiver Zielansteuerung abzufeuern. Bis dahin bemerkt das Radarwarngerät des Zielflugzeugs die Aktivitäten der MiG-29 jedenfalls nicht. Für Kmpfbegegnungen auf kurzer Distanz kann das Helmvisier des Piloten den Suchkopf infrarotgelenkter Flugkörper auf ein Ziel nachführen.

Die Bewaffnung der MiG-29 besteht aus einer Kanone GSch-301(30 mm, mit 150 Shuß, Geschwindigkeit 1500 Schüsse/min) auf der linken Seite des Flugzeugs. Die Flügel besitzen 6 Unterflügelstationen (MiG-29K 8 Unterflügelstationen).MiG-29 kann mit verschiedenen Waffensystemen ausgerüstet werden.
Hier ein paar Beispiele.

Etwa 450 Fulcrum, so schätzt man dienen bei der VVS und nochmals 50 Exemplare bei der AV-MF. Weißrußland, Kasachstan, Moldawien und die Ukraine verfügen über weitere 350 MiG-29, und rund 380 Exemplare dürften exportiert worden sein. Die Zahl der insgesamt produzierten MiG-29, einschließlich UB und "Fulcrum-C", bewegt sich zwischen 1250 und 1350.

Zur Zeit ist ein Modifikationsprogramm im laufe, das den Kampfwert dieses Musters steigern und jede MiG-29 der russischen VVS auf den Standard einer MiG-29SMT bringt.

Fotos der MiG-29
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